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Entspannungs- und Atemübungen als Schulfach

Wie kann die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen verbessert werden? Ab 2019 sollen die Schüler in 370 englischen Schulen lernen, wie sie Entspannungs- und Atemübungen anwenden können.

Psychische Erkrankungen sind nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern und Jugendlichen in der westlichen Welt auf dem Vormarsch. Letztere sehen sich unter anderem bei der Nutzung sozialer Medien einem starken Stress ausgesetzt, der nicht selten in Ängsten, Depressionen oder vergleichbaren Krankheitssymptomen mündet. Eine neue Studie des University College Londen (UCL) hat jüngst daraufhin gewiesen, dass Apps wie Facebook, Twitter oder Instagram insbesondere die Psyche von Mädchen stark belasten. Jugendliche, die sehr viele Stunden am Tag mit der Nutzung sozialer Medien verbringen, leiden nicht nur häufig unter Schlafschwierigkeiten beziehungsweise Erschöpfungszuständen. Die Konfrontation mit Hass und Mobbing innerhalb der Netzwerke führt auch vermehrt zu Angstzuständen und Depressionen. 

Das englische Bildungsministerium stellt sich nun dieser Herausforderung und möchte bis 2021 in 370 Schulen Entspannungs- und Atemtechniken auf den Lehrplan setzen. Das Konzept wurde vom „Anna Freud National Centre for Children and Families“ in Zusammenarbeit mit dem University College in London (UCL) entwickelt und ist eines der größten Projekte zum Thema „Psychische Gesundheit“ in Westeuropa. Die Verantwortlichen möchten mit seiner Hilfe erfahren, was Kindern heutzutage in ihrer psychischen Entwicklung helfen kann.

Bereits in den Grundschulen werden die Kinder verschiedene Übungen zur Entspannung erlernen. Dazu gehören Muskel- und Achtsamkeitsübungen sowie spezielle Atemtechniken. In den weiterführenden Schulen soll dann der Einsatz diese körperlichen Hilfsmittel beibehalten werden. Dazu sind regelmäßige Informationsveranstaltungen geplant, in denen die Schüler mit Experten und weitergebildeten Lehrern sprechen können. Mit dieser Unterstützung sollen die Schüler begreifen, wie sie ihre Psyche pflegen und schützen können. Dazu will man sie ermutigen, sich schon bei beginnenden Problemen Hilfe zu holen, da sich rasche Unterstützung bei psychischen Problemen als sehr hilfreich erwiesen hat.

Der Plan des Bildungsministeriums soll bis 2021 umgesetzt werden und zwei Jahre lang laufen. Ob das Experiment tatsächlich Wirkung zeigt, wird eine Prüfung nach Abschluß dieses Zeitraums zeigen.

Weitere Informationen zum Thema

Anna Freud National Centre for Children and Families: annafreud.org

Text: citysports.de / 12.02.2019